Susi Peter

«Auch in den Trainingslagern hatten wir immer eine gute Zeit»

Susi Peter

Geburtsdatum: 18.06.1970
Wohnhaft in: Buchs AG
Beruf: Serviceangestellte

Die meisten im Verein kennen dich als engagierte Trainerin. Ich habe dich aber schon auf Fotos gesehen, auf denen du selbst am Trainieren bist. Wie kamst du zur Leichtathletik?

In der 3. Klasse habe ich mit der Leichtathletik im Turnverein begonnen, jünger war es damals noch nicht möglich. Da ich einen sportlichen Vater habe, machte ich anfangs noch gleichzeitig Geräteturnen. Als ich mit sechzehn die Lehre begann, half ich Corinne Gebhard regelmässig bei den Jüngsten aus, die nun ab dem grossen Kindergarten mitmachen durften. Seither habe ich, abgesehen von einem dreimonatigen Unterbruch wegen einer Saisonstelle, immer die Kids trainiert.

Da warst du aber auch selbst noch aktiv?

Ja, gleichzeitig trainierte ich selbst viermal die Woche bei unserem Trainer Marc, zusammen mit Bruno, Heinz und Doris. Das waren harte Trainings, die wir im Fitnesszentrum Skyline absolvierten, bis wir nicht mehr konnten. Wenn wir im Wald joggen gingen, fuhr Marc mit dem Velo nebenher – schlappmachen kam nicht in Frage. Bis ich etwa zwanzig Jahre alte war, nahm ich regelmässig an Wettkämpfen teil und fokussierte mich auf Siebenkampf. Nach einer mühsamen Knieverletzung habe ich mein eigenes Training eingestellt und nur noch die Kinder geleitet.

Das hört sich nach einer intensiven Zeit an! Welche Highlights bleiben dir in guter Erinnerung?

Ein Highlight war auf jeden Fall, als ich Aargauermeisterin über 300m Hürden wurde. In meiner Kategorie rannte eine Susi aus dem BTV und ich hörte nur, wie alle Susi riefen, das hat mich wohl zu Höchstleistungen beflügelt (lacht). Während den Schweizer Vereinsmeisterschaften in Muri fiel einmal unsere Hürdenläuferin aus und ich als Zweitläuferin wusste, dass jetzt meine Zeit zählen würde. Das ganze Team hat mich wie wild angefeuert und es war das einzige Mal, dass ich über 100m den Dreierrhythmus durchziehen konnte.

Auch in den Trainingslagern hatten wir immer eine gute Zeit. Besonders gut habe ich die Woche in Erinnerung, die wir mit der ganzen Gruppe in Serges Ferienhaus in Jersey, England verbracht haben. Die Dünenläufe gerade am
Meer waren sehr anstrengend.

Auch heute bist du neben deinen Aktivitäten als Trainerin noch selbst aktiv. Was genau macht ihr in der Frauengruppe, die du leitest?

In der „Bliib fit“-Gruppe trainieren wird immer donnerstags von 18.15 bis 20.00 Uhr. Ziel ist es, den Körper mit der eigenen Körperkraft zu formen. Im Sommer gehen wir oft abends walken, dazu machen wir verschiedene Übungen, um uns fit zu halten.
Die Idee zur „Bliib fit“-Gruppe entstand, als einige Mütter, deren Kinder bei mir trainierten, wissen wollten, was ihre Sprösslinge da genau machten und mehr über die Leichtathletik erfahren wollten. Ich habe ihnen dann die einzelnen Disziplinen näher gebracht. Der harte Kern ist immer noch derselbe, obwohl es immer wieder zu kleineren Wechsel kommt.

Und deine beiden Kinder konntest du auch für die Sportart begeistern…

Als sie noch kleiner waren, konnte ich sie nicht alleine zu Hause lassen und so mussten sie gezwungenermassen mitkommen. Glücklicherweise hat es beiden immer gefallen. 🙂

Jetzt bist du also beinahe dreissig Jahre als Trainerin tätig, in dieser Zeit hat sich in der Leichtathletik einiges getan. Wie hast du das miterlebt?

Als ich als Trainerin begonnen habe, haben wir mit den Kindern eine vereinfachte Form der Erwachsenenleichtathletik durchgeführt. Das waren stur dieselben Übungen, wie wir sie von dem Aktiven kenne. Mit dem „Kids“-Konzept geht es heute mehr darum, die Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranzuführen. Ich beobachte aber auch, dass Koordination und Körperspannung bei den Kindern in den letzten Jahren rapide abgenommen haben. Daher ist heute viel mehr Aufbauarbeit gefragt, die neben den Vorbereitungen auf die verschiedenen Disziplinen ins Training eingebaut werden müssen.
Je nach Gruppe und Kinder ist das Training immer wieder anders, es gibt neue Herausforderungen und auch schwierige Zeiten. Das Ziel ist es, jedes Kind dort abzuholen, wo es steht und ihm etwas mit auf den Weg zu geben. Sie sollen Freude haben an der Bewegung und am Training. Das Training bereitet mir
immer noch viel Freude und ich bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird.

In dreissig Jahren kommen mehr als 1000 Trainings zusammen und mindestens so viele wenn nicht noch mehr Kinder, die bereits bei dir im Training waren!

Es ist immer wieder schön, wenn sich ein junger Erwachsene an mich erinnert oder wenn eine ehemalige Athletin den Schweizermeistertitel gewinnt. So kam letzthin der ein Zivildienstleistender in unserem Betrieb auf mich zu, weil er vor Jahren einmal bei mir im Training war.

Herzlichen Dank für dein langjähriges Engagement im TVB und für den interessanten Einblick, den du uns gewährt hast!

Daniela Zimmermann (2015)