Urs Wälti

«Mein persönliches Ziel ist es, jeden Athleten mindestens an eine Schweizermeisterschaft zu bringen»

Urs Wälti

Geburtsdatum: 24.09.1947
Wohnhaft in: Beinwil am See
Beruf: pensioniert

Urs, mit Dir steht seit längerem wieder einmal ein Trainer im Fokus der „LANews“.
Du trainierst die Gruppe Mehrkampf/Mittelstrecken. Stört es Dich nicht, dass es so wenig Athleten hat?

Nein, im Gegenteil: Je weniger Athleten, desto lieber ist es mir. So kann ich viel besser auf jeden einzelnen eingehen. Mein persönliches Ziel ist es, jeden Athleten mindestens an eine Schweizermeisterschaft zu bringen. Dies erfordert jedoch viel Betreuungsaufwand.

Ein ehrgeiziges Ziel… Bist Du streng als Trainer?

Ja, ich habe meine Prinzipien. Und ich trainiere gerne Athleten, die etwas erreichen wollen und sich dafür konsequent einsetzen. Wer z.B. nur 2x pro Woche trainieren will, ist bei mir eher nicht in der richtigen Gruppe. Ausserdem verlange ich, dass jeder genügend Selbstdisziplin mitbringt, und je nachdem Ausdauer, Kraft, Sprungschule oder Dehnübungen selber absolviert.

Dein Credo zahlt sich bestimmt aus. Du hast ja auch das Trainer A-Diplom, bist Trainer Leistungssport Swissolympic und J&S-Experte. Was sind Deine bisher grössten Erfolge als Trainer?

Meine Tochter Claudia hat als Juniorin bei der Mehrkampf- Europameisterschaften in Grosseto, Italien, teilgenommen und war unter den ersten 10 klassiert.

Dann war es für Dich immer schon klar, dass Du Leichtathletik-Trainer wirst?

Nein, ganz und gar nicht. Angefangen hat es aus einer Not, es hatte zuwenig Trainer beim Satus Gränichen. Und weil meine beiden Töchter da trainieren wollten, bin ich in die Lücke gesprungen. Ich war aber schon vorher in den Jugendjahren Leichtathlet im Satus Gränichen und bestritt ab und zu an Turnfesten einen 10-Kampf. Zu jener Zeit hatte Gränichen noch kaum Leichtathletikanlagen. Aus Mangel an Hürden trainierte ich sogar über aufgestellte Velos und für den Stabsprung grub ich ein Loch in die Schlackenanlaufbahn des Weitsprungs. Schaumgummikissen hatte ich nicht zur Verfügung.

Du bist unermüdlich als Freiwilliger im Einsatz: Du warst in verschiedenen Sparten beim ALV im Vorstand unteranderem auch als Wettkampf-Chef, Jugend-Betreuer und Statistik-Zuständiger. Immer noch trifft man Dich bei kleineren und grösseren Sportanlässen als Schiedsrichter oder einfach als Helfer. Wie kannst Du das beruflich vereinbaren?

Ich bin seit heute pensioniert! Dabei konnte ich beruflich alles andere als zurücklehnen: Ich war 37 Jahre lang bei der Kantonspolizei tätig, ganz zuerst im Aussendienst, später in der Kriminaltechnik und dann zuletzt noch in der Innenfahndung. Wenn man zurückblickt weiss man nicht, wie das alles eigentlich möglich war… Aber nun möchte ich es ruhiger angehen, und meine Hobbies geniessen. Ich segle sehr gern. Man könnte mich öfters auf dem Neuenburgersee treffen. Früher war ich natürlich aktiver! Faustball, Firmen-Handball, Skifahren (Riesen-Slalom), Klettern…

Der Sport hat ganz offensichtlich einen grossen Stellenwert in Deinem Leben. Was bereitet Dir sonst noch Freude?

Ich bin ein Bastler. Ich flicke leidenschaftlich gern an allerlei Dingen herum, an meiner Werkbank. Und ich reise gern, vor allem in den USA wo meiner Schwester lebt. Momentan beschäftigt mich aber ein Bauprojekt, welches Mitte
Jahr abgeschlossen sein sollte.

Für den TVB bist Du ein riesiger Glücksfall. Wie kam es eigentlich dazu, dass Du in Buchs „gelandet“ bist?

Ich kannte natürlich „Gebi“ und Heinz Strebel durch meine ALV-Tätigkeit. Als dann ein Trainer wegfiel wurde ich angefragt. Ich habe sehr gern zugesagt, Buchs war mir als kleiner, fast schon familiärer Verein immer schon sehr
sympathisch.

Wir wissen von Dir, dass Du als Kampfrichter – Anwärter für einen Einsatz an den Europameisterschaften 2014 in Zürich beworben hast. Dafür drücken wir Dir ganz fest die Daumen! Herzlichen Dank für Deine Arbeit beim TVB, und wir wünschen Dir privat und sportlich alles Gute und weiterhin viel Freude bei all Deinen Tätigkeiten!

Brigitte Flückiger-Frey (2012)